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Sven Van Oppen, Belgium
10 Jan 2025

Treffen Sie die Kommissionsmitglieder: Sven van Oppen, CTIF Waldbrandkommission

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Sven Van Oppen, Belgium

In unserer Reihe der Vorstellung von Mitgliedern unserer Fachkommissionen und Arbeitsgruppen stellen wir heute Sven Van Oppen aus Belgien vor.

Herr Oppen ist seit fast 20
Jahren Berufsfeuerwehrmann bei der heutigen Feuerwehr Nordlimburg. Neben seiner Funktion als Einsatzleiter ist er auch für die Waldbrandbekämpfung zuständig.

In dieser Funktion ist er Mitglied sowohl der flämischen als auch der nationalen Arbeitsgruppe, die Leitlinien für die nationale Vorgehensweise bei Waldbränden festlegen, Schulungsmodule und Handbücher entwickeln und die internationalen Entwicklungen aufmerksam verfolgen
.

Sven Van Oppen, Belgien:

1. Was war die wichtigste Entscheidung, die Sie als Feuerwehrmann bei einem Waldbrand treffen mussten?


Bisher musste ich noch nicht viele kritische Entscheidungen bei Waldbränden treffen, da die Brände in unserem Gebiet
normalerweise keine großen Ausmaße erreichen. Wir gehen sehr aggressiv vor, um Waldbrände zu bekämpfen, bevor sie sich ausbreiten können. Durch schnelles und zielgerichtetes Handeln verhindern wir oft, dass die Situation eskaliert, so dass keine großen, folgenschweren Entscheidungen getroffen werden müssen. Unsere Strategie besteht darin, schnell zu handeln und zu verhindern, dass ein kleines Feuer außer Kontrolle gerät, so dass wir die Kontrolle behalten können. Bislang waren wir damit sehr erfolgreich, was jedoch nicht bedeutet, dass wir uns nicht weiterhin auf größere Waldbrände vorbereiten und trainieren.

2. Was wird Ihnen von den Jahren, in denen Sie in der Firefighter-Familie gearbeitet haben, in Erinnerung bleiben?


Vor allem die Kameradschaft und das Band, das man mit seinen Kollegen knüpft. Das Wissen, dass man sich
in manchmal schwierigen und intensiven Situationen immer auf sie verlassen kann. Auch die Erkenntnis, dass die
Ausführung unserer Arbeit keine individuelle Leistung ist, sondern eine Teamleistung, bei der jedes Mitglied des
Teams eine wichtige Rolle spielt.


Jeder Tag bringt neue und oft unerwartete Herausforderungen mit sich. Kein Tag und kein Einsatz ist wie der andere,
was zu ständig wechselnden Situationen und Umständen führt. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass wir
immer wachsam bleiben und uns ständig an die Gegebenheiten anpassen müssen. Jede Erfahrung bietet wertvolle Lektionen,
die unsere Fähigkeiten schärfen und uns als Team stärker machen.

Das Gefühl der Solidarität innerhalb der Feuerwehrgemeinschaft, sowohl national als auch international, ist auch
besonders stark und tief verwurzelt. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Feuerwehrleute über
Grenzen hinweg zusammenarbeiten, sich gegenseitig unterstützen und Wissen austauschen.


3. Welches ist das intensivste Gefühl, das Sie erlebt haben?


Die intensivsten Gefühle, die ich empfunden habe, stammen zweifellos aus meinem persönlichen Leben, sowohl Momente
intensiven Glücks als auch immenser Traurigkeit. Aber auch während meiner Arbeit habe ich starke Emotionen
erlebt, vor allem bei einschneidenden Eingriffen, insbesondere wenn Kinder beteiligt sind.
Der Unterschied ist, dass man immer professionell bleiben muss und erst nach dem Eingriff,
wenn man auf die Station zurückkehrt, wirklich mit den Emotionen umgehen kann. Glücklicherweise haben wir in Belgien
ein starkes Team von Spezialisten, die uns bei der Verarbeitung solch intensiver Situationen begleiten.

4. Was haben Sie aus Ihren Fehlern gelernt?


Fehler zu machen ist ein Teil des Lebens, aber es ist wichtig, nicht an ihnen hängen zu bleiben. Ich habe aus meinen
Fehlern gelernt, dass es wichtig ist, Verantwortung zu übernehmen und keine Angst vor dem Scheitern zu haben. Aus Fehlern lerne ich wertvolle
Lektionen, die mir helfen, sowohl persönlich als auch beruflich zu wachsen. Sie haben mich gelehrt,
geduldiger und vorsichtiger zu sein. Letztendlich haben mich meine Fehler stärker gemacht und mich in die Lage versetzt,
Herausforderungen besser zu bewältigen.


5. Wer war Ihre größte Inspiration?


Meine größte Inspiration ist vor allem mein ehemaliger Kollege, von dem ich das Privileg hatte,
die Aufgabe zu übernehmen. Sein Engagement und sein umfangreiches Wissen über Waldbrände haben einen bleibenden Eindruck bei mir
hinterlassen und mich motiviert, es ihm gleichzutun. Außerdem spielt mein Kommandant eine entscheidende Rolle bei meiner
Entwicklung. Er betont immer wieder, dass Wissen nicht an den Dienstgrad oder das Bildungsniveau
gebunden sein muss, sondern dass Engagement und der Wille zu wachsen genauso wichtig sind. Seine ständige Unterstützung und Anleitung haben mir geholfen, dorthin zu gelangen, wo ich jetzt bin.