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Flickr commons license. Photo by Marco Verch.
25 Mar 2024

NASA-Direktor sagt, dass die Hitzewellen von 2023 den Rahmen der Klimamodelle sprengen würden

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"Kein Jahr hat die Vorhersagefähigkeiten der Klimawissenschaftler mehr verwirrt als das Jahr 2023", sagt der Direktor des Goddard Institute for Space Studies der NASA" in einem Artikel auf Nature.com - was darauf hindeutet, dass der Klimawandel weiter fortgeschritten sein könnte als bisher angenommen.

"Klimamodelle können die enorme Wärmeanomalie des Jahres 2023 nicht erklären - wir könnten uns auf unerforschtem Gebiet befinden"

Wenn Gavin Schmidt die Leitung des Goddard Institute for Space Studies der NASA übernahm, erbte er ein Projekt, das die Temperaturveränderungen seit 1880 verfolgt. Anhand dieser Daten hat er seit 2016 zu Beginn jedes Jahres Klimavorhersagen gemacht.

In den vergangenen neun Monaten gab es beispiellose Hitzespitzen, die die bisherigen Temperaturrekorde weltweit um bis zu 0,2 °C übertrafen und damit den Vorhersagen der statistischen Klimamodelle widersprachen, so der Artucle.

Verschiedene Faktoren, darunter steigende Treibhausgasemissionen, der Einfluss von El-Niño- und La-Niña-Phänomenensowie mögliche Auswirkungen von Vulkanausbrüchen und Sonnenaktivität, wurden in Betracht gezogen, aber keiner erklärt das Ausmaß der Temperaturanomalie vollständig.

Die unerwartete Temperaturanomalie im Jahr 2023 hat eine erhebliche Wissenslücke in der Klimawissenschaft aufgezeigt. Trotz der Berücksichtigung verschiedener Faktoren, darunter auch Aerosoleffekte, bleibt die Anomalie weitgehend unerklärt.

Wenn die Anomalie über den August hinaus anhält, könnte sie auf grundlegende Veränderungen im Klimasystem infolge der globalen Erwärmung hindeuten, die früher als erwartet eintreten.

Sie deutet auch darauf hin, dass statistische Vorhersagen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, möglicherweise weniger zuverlässig sind, was die Unsicherheit bei saisonalen Vorhersagen von Dürren und Niederschlagsmustern erhöht. Diese Situation unterstreicht den dringenden Bedarf an weiteren Forschungs- und Überwachungsmaßnahmen, um diese beispiellosen Veränderungen besser zu verstehen und zu bewältigen.

Bildnachweis: Flickr Free Lizenz

Foto von Marco Verch